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Italien, der Himmel für Motorradfahrer

Italien ist eine Reise wert, sagt man. Aber das stimmt nicht. Italien ist ungefähr hundertdreiundsiebzigtausend Reisen wert – Motorradreisen. Wir haben es ausgerechnet.

Wir gehen davon aus, dass alle Regionen dieses Traumlandes schon für einen motorradlosen Touristen (gibt es ja, so seltsame Menschen) pro Kopf rund zwei- bis dreihundert mal einen Besuch wert sind. Multipliziert mit der Zahl aller Routen, die es zur zwingenden Pflicht machen, diese Reisen (natürlich) mit dem Motorrad zu fahren, und dann verdoppelt, weil man natürlich alle diese Strecken in beide Richtungen fahren kann, macht das unterm Strich runde hundertdreiundsiebzigtausend Motorradreisen nach Italien.

Im Grunde war es albern, diesen wissenschaftlichen Aufwand zu betreiben. Denn sobald man die Fragen, ob Italien im allgmeinen eine Reise wert ist, und speziell die Frage, ob Italien eine Motorradreise wert ist, einfach aus römisch-katholischer Perspektive betrachtet, wird die Antwort viel einfacher: Wer nicht mindestens ein mal in seinem Leben in Italien Motorrad gefahren ist, kommt halt in die Hölle.

Starten wir, wo die meisten Motorradreisen nach Italien beginnen: im Norden, in den Alpen, genauer: in den Dolomiten. Also streng genommen gar nicht in Italien, sondern in Südtirol. Der Südtiroler bezeichnet sich ja eher weniger als Italiener. Das sieht man an jeder Ecke, alle Straßenschilder sind zweisprachig, deutsch und italienisch, und das hört man an jeder Ecke, denn der Südtiroler spricht deutsch. Der Restaurant-Wirt in Alta Badia formuliert es vornehm: “Die Politiker können ja machen, was sie wollen – die Menschen ändern sie nicht.”

Scheust du dich also aus sprachlichen Gründen, einfach mal mit dem Motorrad nach Italien zu fahren, dann kannst du es dir leicht machen: in Südtirol kein Problem. Aber dann warst du eben auch noch nicht so richtig in Italien, sondern erst mal in der deutschsprachigen, autonomen Provinz Südtirol.

Wofür es wiederum gute Ausreden gibt. Zum Beispiel: Ich will nicht reden, weder deutsch noch italienisch, ich will Motorrad fahren – und zwar in den Dolomiten, die ganzen Pässe da. Sella, Grödnerjoch und Pordoi, Karrenpass, Passo Rolle, Valles und Cereda. Auch Duran, Giau, Forcella Staulanza, Fedaia und Campologno will ich fahren und San Pellegrino und Falzarego und Manghen und Brocon. Ja, das sind durchaus sehr gute Ausreden.

Lässt du dir Südtirol und Italien bei einer geführten Motorradreise von einem unserer Partner zeigen, eröffnen sich dir darüber hinaus noch ein paar Geheimtipps – abgesehen davon, dass dir die komplette Organisation, Hotelsuche und Navigation abgenommen wird. So kannst du dir nicht nur das Reden sparen, deutsch wie italienisch, du musst noch nicht mal viel denken. Konzentrier dich einfach aufs Fahren, Genießen und Süchtigwerden.

Wer gern reden mag, darf das aber natürlich. Das klingt dann ungefähr so: “Können wir diesen göttlichen Pass nicht einfach noch mal fahren?” – “Naja, wir haben noch dreizehn weitere vor uns, und die werden noch besser.” – “Ah, ok.”

Ist ja gut, dass einem sowas gesagt wird, vor allem, wenn dieser göttliche Pass gerade erst der Reschen war, bei dessen Anfahrt leicht zu übersehen ist, dass an einer bestimmten Stelle früher einmal die österreichischen und italienischen Grenzkontrolleure lange Fahrzeugkolonnen aufstauten. Ab hier wird die Reise erst zu einer richtigen Motorradtour nach Italien.

Wer glücklicherweise mehr Zeit hat, gönnt sich vor oder nach dem Südtirol und den Dolomiten auch das Trentino westlich nebenan, das ebenfalls zur autonomen Provinz gehört. Mit Deutsch ist es hier zwar vorbei, aber mit den göttlichen Pässen nicht. Absolut gar nicht. Das Trentino wird als Ziel für eine Motorradreise in Italien nach wie vor massenhaft übersehen, unverständlicherweise, denn schon allein das Dreieck zwischen Stilfser Joch, Bozen und Gardasee lohnt sich, um ein paar Tagestouren einzubauen.

Aber auf dem Weg wohin eigentlich? Hinter der Po-Ebene warten unendliche Weiten voller Kurven und Pässe, voller Unmengen göttlicher Strecken. Wer soll sich da entscheiden können, mein Gott?

Tatsächlich gehört es zu den Vorteilen einer geführten Motorradreise nach Italien, dass dir auch die Qual der Wahl abgenommen wird. Hab keine Angst, etwas zu verpassen, du kriegst nur die besten Strecken. Zum Beispiel bei Motorradreisen nach Venetien, in die Emilia Romagna, die Toskana, ins Piemont oder nach Ligurien. So weit zu den besten Regionen für eine Motorradreise nach Italien, die jede für sich eine eigene ausgiebige Reise wert sind – was die nördliche Hälfte des Stiefels betrifft.

Wer hier Motorrad gefahren ist, hat die Hölle schon mal vermieden, sollte aber nicht vergessen, dass auch der Süden Gottes Werk und Geschenk für Motorradfahrer ist. Allein dass sich der 1500 Kilometer lange Gebirgszug der Apenninen von der Toskana über Umbrien, Marken und Abruzzen bis Kampanien und Apulien praktisch vollständig durchs Land zieht, ist Hinweis genug auf die Tatsache, dass einfach ganz Italien ein einziges Revier für Motorradreisen ist.

Also ein wahrlich göttlicher Himmel auf Erden, dieser Stiefel – wobei noch nicht mal von Sizilien und Sardinien die Rede war. Die Inseln sind ihre jeweils ganz eigenen Geschichten, die hier noch folgen werden. Bis dahin schau dir direkt die Angebote für Motorradreisen und Transporte nach Sardinien und Sizilien an.